Freude und
Lebensqualität

Betreuungs­konzept

Aktivierungskonzept

Unsere Betreuungsangebote finden in der Gruppe oder in Einzelbetreuung statt.

Gruppenangebote: Angebote in der Gruppe fördern, ähnlich wie kulturelle Angebote, das Miteinander, die Kommunikation und die soziale Integration. Weitere positive Auswirkungen sind:
• Geselligkeit, Geborgenheit und Vertrautheit in der Gruppe
• Trainieren der Sozialen Kompetenz
• Austausch mit Gleichgesinnten
• Rückzugstendenzen vorbeugen
• Abbau von Ängsten
• Eigene Aktivität fördern.

Einzelbetreuung: Einzelbetreuung bietet folgende Vorteile:
• Geschützter Rahmen
• Feste Bezugsperson • Vertraute Gespräche
• Individuelle Problembewältigung
• Interessen finden und gemeinsam umsetzen.

Psychomotorische Aktivierung
Regelmäßige körperliche Aktivität verbessert das allgemeine Wohlbefinden und hat positive Auswirkungen auf den gesamten physischen und psychischen Gesundheitszustand, wenn man davon ausgeht, dass Körper und Geist eine Einheit darstellen und eine direkte Wechselwirkung zwischen beiden gegeben ist. Körperliche Aktivität hat – auch im hohen Alter – positive  Auswirkungen auf den Körper.

Kognitive Aktivierung

Im Bereich der Kognitiven Aktivierung bieten wir an:

Gedächtnistraining: Das Gedächtnistraining fördert Konzentration, die geistige Aktivierung und den Erhalt des Langzeit- und des Kurzzeitgedächtnisses. Die Teilnehmer erlernen, ein Selbstvertrauen im Umgang mit geistigen Anforderungen zu entwickeln. • Vorlesen (Zeitung, Gedichte und Geschichten) Durch das Vorlesen werden die Konzentration und die Informationsverarbeitung der Bewohner gefördert.

Themenstunden: In den Themenstunden werden themenbezogene Inhalte, z.B. jahreszeitliche Ereignisse unter Berücksichtigung der Biografien der Bewohner bearbeitet und diskutiert. Die Informationsverarbeitung, Konzentration, Aufmerksamkeit, Gedächtnisleistungen und verbale Fähigkeiten werden trainiert.

Gesprächskreis: Gespräche über Aktuelles, Austausch von Erinnerungen, Erfahrungen und Interessen. Die Informationsverarbeitung, Konzentration, Aufmerksamkeit, Gedächtnisleistungen und verbale Fähigkeiten werden trainiert.

Wahrnehmungsübungen: Trainieren der Sinne (Sehen, Hören, Fühlen, Riechen, Schmecken).

Religiöse und kulturelle Angebote

Regelmäßige und jahreszeitlich orientierte Gottesdienste beider Konfessionen.

Jahreszeitliche Veranstaltungen: Das Einbeziehen von bekannten Feiertagen bietet feste Strukturen und erhält Rituale und Gewohnheiten. Sie dienen der zeitlichen Orientierung und wecken Erinnerungen an vergangene Zeiten.

Backgruppe: Beim Backen werden Fähigkeiten abgerufen, die vor allem bei Frauen dieser Generation auch im hohen Alter erhalten geblieben sind, da sie über einen langen Zeitraum ausgeführt wurden. Das führt zu Erfolgserlebnissen, dient der Selbstbestätigung und macht Freude.

Kreatives Gestalten: Kreatives Gestalten z.B. von jahreszeitlichen Dekorationen trainiert die Feinmotorik und knüpft an die bekannten Rituale der verschiedenen kirchlichen und kulturellen Feste an.

Spielegruppen: Spiele dienen der Aktivierung von Körper, Geist und Seele und setzen auf natürliche, entspannte und nicht leistungsorientierte Art und Weise Ressourcen frei. Verbunden mit Spaß und Fröhlichkeit sind sie ein bedeutender Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität.

Geburtstagskaffee: Am Anfang des Folgemonats wird durch Mitarbeiter der Sozialen Betreuung ein Geburtstagskaffee zu Ehren der im vergangenen Monat Geborenen organisiert. Dies soll die Individualität und die Wertschätzung jedes einzelnen Bewohners unterstreichen.

Musikalische Angebote

Musik wird oft als „Königsweg“ in der Kommunikation mit alten Menschen – insbesondere von Demenzkranken – beschrieben. Sie ist als Medium aus vielen Gründen besonders geeignet für den Kontakt mit den Betroffenen. Die heutige Generation alter Menschen war in ihrer Kinder- und Jugendzeit noch mehr auf das eigene Singen und Musizieren angewiesen als heute, da es wenige technische Musikmedien gab. Bei der Arbeit oder in der Freizeit wurden altbekannte Weisen und Volkslieder gesungen.

Musik schafft – damals wie heute – Gemeinschafts- und Zusammengehörigkeitsgefühl. Weitgehend unabhängig von körperlichen und geistigen Einschränkungen ist es möglich, mittels Musik Emotionen anzusprechen und Ausdrucks- und Kommunikationsmöglichkeiten auf nonverbalem Wege zu schaffen (mitschunkeln, klatschen oder – sofern möglich – das gemeinsame Tanzen).

Wir bieten an: • Konzerte • Liederrunden • Akkordeonspiel mit gemeinsamem Singen.

Individuelle, zielgruppenorientierte Hilfe

Validierende Gesprächsführung: Der demenziell veränderte Bewohner darf sein, wie er ist. Gefühle (z.B. Angst, Wut, Verzweiflung, usw.) und Antriebe (Ordnungssinn, Korrektheit, usw.) von Bewohnern zu validieren heißt, deren Regeln zu akzeptieren, für gültig zu erklären und wertzuschätzen, ohne sie zu beurteilen oder sie in ihrem Verhalten zu korrigieren. Nonverbale Kommunikation: Ca. 80% aller Kommunikation wird in der Demenz nonverbal wahrgenommen. Demenziell veränderte Bewohner zeigen eine hohe Sensibilität gegenüber nonverbaler Kommunikation, dies muss in der Betreuung immer bewusst sein. Wir senden ständig Signale: • Mimik (eine bestimmte Mimik steht für eine bestimmte Botschaft) • Augenkontakt („Sie konnte mir nicht in die Augen sehen …“) • Gestik (mit den Schultern zucken, Hände falten, winken…) • Berührung (Umarmung, Hand geben…) • Tonfall („der Ton macht die Musik“…)

Biographisch orientierte Themenstunden: Biographisches Arbeiten ist immer persönliche, individuelle Erinnerungsarbeit, die sich aus der Lebensgeschichte der Bewohner erklärt. Dies ist gerade für demenziell erkrankte Bewohner besonders wichtig, weil das Leben aus den Fugen zu geraten scheint, wenn Orientierungslosigkeit und Verwirrtheit zunehmend von der betroffenen Person Besitz ergreifen. • Jedem Bewohner wird ermöglicht, aus seinem Erfahrungsschatz etwas beitragen zu können (ressourcenorientiert). • Kreativität und Flexibilität des Betreuers sind im Umgang mit demenziell erkrankten Bewohnern besonders wichtig. • Anschauungsmaterial aus der Prägezeit (Kindheit, Jugend, frühes Erwachsenenalter) der Bewohner, z.B. Butterfass, Waschbrett, altes Bügeleisen, usw. bietet Gesprächsanreize.

Milieutherapeutischer Ansatz: Unter Milieutherapie in der Dementenbetreuung wird ein bewusst pflegerisches – therapeutisches Handeln in familienähnlicher Struktur verstanden. Es ist ein Konzept zur Anpassung an die krankheitsbedingten Veränderungen der Wahrnehmung, des Empfindens, des Verhaltens und der Ressourcen des Demenzerkrankten. Grundprinzip: Anpassung des Wohnumfeldes an die Bewohner • Großer Aufenthaltsbereich für gemeinsame Aktivitäten (Kochen, Backen, Gruppenstunden, usw.)  • Orientierungshilfen (individuelle Türschilder, unterschiedliche Farbgestaltung der verschiedenen Wohngruppen

Hilfe bei Behinderung

Bewohner mit Gehbehinderung (Rollstuhl, Rollator)
Hol- und Bringdienst: Bewohner, die auf einen Rollator oder Rollstuhl angewiesen sind, werden von der Sozialen Betreuung zu verschiedenen Veranstaltungen und Angeboten begleitet. • Sturzprophylaxe: Sturzprophylaxe dient der Verbesserung des Gangbildes/des Gleichgewichts und verringert dadurch Sturzangst, was wiederum zu mehr Aktivität und Selbstvertrauen führt.

Bewohner mit Sehbehinderung
Vorlesen: Durch das Vorlesen wird das Interesse an Literatur (Geschichten und Gedichte) und Aktuellem (Zeitung) aufrechterhalten oder geweckt und zusätzlich die Konzentration und die Informationsverarbeitung trainiert.
Schriftgröße anpassen: Aushänge und Informationsblätter werden mit großer Schrift, unterschiedlichen Farben und passenden Bildern erstellt um die Informationsaufnahme zu erleichtern • Ankündigung von Veranstaltungen: Die Soziale Betreuung erinnert täglich auch mündlich (auf den Wohnbereichen) an Gruppenangebote und Veranstaltungen.

Bewohner mit Schwerhörigkeit
Laut und deutlich sprechen: Um die Teilhabe von schwerhörigen Menschen an Gruppenangeboten zu gewährleisten, ist es für den Gruppenleiter unabdingbar, laut und deutlich zu sprechen.
Optik/Aufschreiben: Das Aufschreiben von einzelnen Sätzen oder Fragen erleichtern die Verständigung mit schwerhörigen Menschen.

Bettlägerige Bewohner
Fördern, Aktivieren und Steigerung des Wohlbefindens: • Aktivierende Pflege  ( Lagerung, Waschungen durch die Pflegefachkräfte) • Radio/Musik anstellen • Übertragung der Gottesdienste in den Zimmern • Vorlesen (Zeitung, Geschichten, Gedichte) • Massage zur Lockerung, zur besseren Durchblutung, zur Körperwahrnehmung und zur Steigerung des Wohlbefindens • Musik/Singen zur Wiedererkennung vertrauter Texte und Inhalte • Dekoration/Bilder im Zimmer anbringen, damit die Bewohner nicht nur auf „die weiße Wand“ starren müssen, um Erinnerungen zu wecken, zur Orientierung • Passive Bewegungsübungen zur Körperwahrnehmung, für größere Beweglichkeit, zur Anbahnung eventueller eigener Bewegungen • Basale Stimulation zur Anregung der Bewohner mit Wahrnehmungsverlusten, zur Kommunikation mit ihnen, mit dem Ziel, dass diese sich selber und ihre Umwelt wieder besser wahrnehmen und mit sich und ihrer Umwelt wieder in Kontakt treten können.